Xtra-PC 2.0

2020-12-18 15:13:24
Sven Clauer

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Teststick der uns zur Verfügung gestellt wurde

Alten PC per USB-Stick beschleunigen

Ich hatte heute diesen Stick auf dem Tisch. Der Kunde hatte vergeblich versucht, diesen auf seinem alten Netbook zu booten. Nach ein paar Einstellungen in der Bootreihenfolge im Bios, konnte ich das Betriebssystem erfolgreich an einem USB 2.0 Slot starten. Leider ließ sich das Medion Akoya Netbook nicht dazu überreden, von dem verbleibenden USB 3 Slot zu booten.

Nach dem Bootvorgang wird man durch ein Xtra-PC Logo begrüßt. Obwohl ich die Sprache auf Deutsch eingestellt hatte, waren die Beschreibungen dennoch auf Englisch gehalten, die Bottons "weiter/zurück" gar auf irgend einer mir unbekannten Sprache. Wirklich viel Deutsch war da nicht. Dieser Umstand wird es wohl auch vielen Computerfremden Nutzern sehr erschweren, die Installation abzuschließen.

Nachdem die Installation durchlaufen und das System dann Startbereit war, konnte ich problemlos den Firefox starten und etwas im Internet browsen. Natürlich kann auch (meist) auf die Daten einer verbauten Festplatte zugegriffen werden, was eine evtl. Datensicherung möglich macht.

Screenshot Webseite
Screenshot vom 18.12.2020

Wie funktioniert der USB-Stick bzw. Xtra-PC 2.0?

Der Stick beinhaltet ein komplettes komplettes Betriebssystem auf Linux-Basis. Damit können viele Dinge des täglichen Bedarfs gemacht werden, Surfen, Mailen, Filme schauen, Musik hören über das enthaltene Libre-Office Texte schreiben. Das funktioniert selbst dann, wenn im PC/Notebook keine funktionierende Festplatte mehr verbaut ist. Da Linux gegenüber Windows meist effizienter und schneller läuft, ergibt sich eine bessere Performance auf alten Systemen.

Das war es aber auch schon zu den Vorteilen des Sticks.

Im Kundengespräch habe ich herausgehört, daß der Kunde sich von dem Gerät etwas mehr versprochen hatte. Klar, es wird ja auch als Wundermaschine  für ältere Computerhardware angepriesen. Auch die Werbeversprechen "1.5 mal so schnell wie Turbo 16 - superschnell" halte ich für völlig übertrieben und auch falsch. Ein baugleicher Stick (laut Foto) wird wohl kaum schneller laufen, nur weil er statt 16GB folglich 32GB Speicher inne hat. Hier wird versucht mit der Unerfahrenheit so mancher Kunden, Kasse zu machen.

Letztlich wird auf dem Stick ein kostenfreies Lubuntu Linux installiert das es, wie hier beschrieben, im Selbstbau auf einem alten USB-Stick, für lau gibt.

Der Vorteil, daß das System quasi autark auf einem USB-Stick läuft, wird für die meisten Anwender aber zum Nachteil. Denn eine Installation auf einer schnelleren Festplatte bzw. SSD, ist gar nicht erst vorgesehen.

Der Anbieter des Xtra-PC 2.0 verkauft euch also einen Stick mit Firmenlogo und freier Software für knapp 30€ zzgl. Versandkosten. Einen wesentlich größeren 64 GB Stick bekommt bei z.B. bei Amazon für derzeit um die 6€ (Stand: 12/2020). Wobei hier die Preise grundsätzlich auf Fallend stehen. 16 GB Sticks sind mittlerweile in Preis/Leistung viel zu teuer und deswegen obsolet.

 

Wer Geld sparen möchte, kann sich wie im folgenden Artikel gezeigt, einen eigenen Stick erstellen.

 

Ubuntu-Live Stick erstellen

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Datenschutz, Datensicherheit, Zerstörung

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